[von Franz]

Die nun schon 5. Auflage des Jugend-Anschluss-Kader-Treffs fand dieses Jahr in Budenheim in Rheinland-Pfalz statt. Diese Veranstaltung ist, wie der Name es schon impliziert, für junge Landeskader gedacht, die den Sprung in den D/C-Kader in den nächsten Jahren schaffen wollen, bzw. ihn schon geschafft haben. Aus dem Jugendteam des SV Robotron waren Karol, Marek und Franz dabei und konnten bei einem sehr abwechslungsreichen Wochenende Erfahrungen sammeln.

Los ging es am Freitag für die über 70 Teilnehmer mit einem Nachtsprint. Dieser wurde vor allem im Nachhinein von künstlichen imaginären Mauern geprägt. Denn nur wenige Läufer erkannten die dicken schwarzen Linien, bevor sie sie bereits überlaufen hatten. Auch ein Fehlposten erhöhte die Disqualifikationsquote und hoffentlich auch den Lerneffekt.

Am Samstag ging es dann nach morgendlichem Warm-Up und Frühstück in den Wald. Dort absolvierten wir in Zweierteams eine Team-Postenhatz. Bei dieser Form des Score-OLs erhält jeder Läufer eine Punktzahl am Posten, die umso höher ist, desto weniger Läufer vor ihm am Kontrollpunkt waren. Dabei darf ein Posten nur einmal innerhalb des Teams anorientiert werden.

Nach einer kurzen Mittagspause fuhren wir nach Saulheim, um dort an der 35. Ausgabe des Weinberg-OL teilzunehmen. Für die allermeisten, so auch für uns, war es das erste Mal, dass wir eine OL-Karte in der Hand hielten, die einen Weinberg darstellte. Vor dem Start beschäftigten wir uns kurz mit der Sondersymbolik, so sind die Rebzeilen nicht einzeln dargestellt, sondern nur die Richtung, in die sie belaufen werden können.
Der besondere Reiz der Veranstaltung wurde nicht nur durch die bunten Farben der verschiedenen Weinsorten ausgemacht, sondern aus sportlicher Sicht auch durch den Massenstart. Dann geht es bei so vielen motivierten Kadern nämlich erst so richtig ab. Die O-Leistung bestand vor allem aus der Routenplanung und dem vorausschauende hineinlaufen in eine Rebzeile. Denn falls man in die falsche Gasse einbog, sah man den Posten zwar wunderschön durch so eine Rebzeile hindurch, aber der Weg um sie herum ist umso länger, denn das Durchqueren ist verboten.
Ich empfand den Lauf eher als Crosslauf mit komplexeren Aufgaben für den Kopf, denn es kam doch eher auf die Laufleistung an. Trotzdem oder auch gerade deshalb war es ein Riesenspaß durch die Gassen zu fegen. Für mich war das Tempo am Anfang leider etwas zu hoch, sodass ich beim zweiten von insgesamt drei Schmetterlingen auf meiner Bahn den zentralen Posten einmal vergaß. Ich habe es zum Glück nicht gemerkt, sodass ich vorne dabei bleiben konnte und auf den restlichen Kilometern mir ein spannendes Rennen mit den anderen H18nern liefern konnte. Umso besser machte es Marek, der die starke H14 Konkurrenz mit einer Laufzeit von 34:10 min komplett hinter sich lassen konnte.
Mit sehr müden Beinen und zurück in der Unterkunft war nach dem stärkenden Abendbrot Zeit für Erfahrungsaustausch. So standen die D/C-Kader Rede und Antwort und die Kader der Zukunft konnten alle ihre Fragen und auch die Bedenken rund um den Bundeskader loswerden und beantwortet bekommen. Danach fand noch eine kleine teambildende Maßnahme statt und wir konnten neue Bekanntschaften knüpfen.

Auch am Sonntag stand wieder das Warm-Up an, allerdings drückte das schlechte Wetter und die Müdigkeit die Laune etwas. Aber spätestens nach ein paar hundert Meter waren die Waden die einzigen, die sich noch beschwerten. Nach einem lehrreichen Vortrag des C-Kader-Trainers Chrafti rund um das Thema Planung im Alltag eines Athleten und auch beim Orientieren selbst, ging es zur abschließenden Multi-Technikeinheit. Ein neu aufgenommenes, sandiges und feinkupiertes Gelände bot Platz für mehrere Schlaufen, auf denen jeweils unterschiedliche Techniken angewandt werden mussten. So konnten wir Schwächen finden, bzw. an unseren schon bewussten Schwächen gezielt arbeiten.

Am Ende stehen sechs Einheiten und ein tolles, abwechslungsreiches Wochenende zu Buche. Wir drei und wahrscheinlich fast alle anderen auch haben neue Impressionen rund um den Leistungssport bekommen und Kontakte über die Bundeslandesgrenzen hinaus geknüpft, aber vor allem Motivation für das Wintertraining gesammelt. Nun sind alle Teilnehmer wieder Zuhause und hoffentlich füllen viele nun ihre Bewerbungsformulare für den Bundeskader 2018 aus...

Ein großes Dankeschön gilt den Bundestrainern rund um Nina und Chrafti und natürlich auch den Landestrainern, vor allem denen aus Sachsen: Gustav, Peter und Karsten, die die Betreuung und den Transport organisiert haben. Hier auch ein Dank an die Fa. Robotron, die uns einen Bus für die JAKT-Fahrt zur Verfügung gestellt hat.

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