Bericht vom 24h-OL vom 11. bis 12. Mai in Karolienfield (Thüringen)

[von Susann] Der Wald war es mit Sicherheit nicht, der 33 Robotroner dazu motiviert hat, die Teilnahme am diesjährigen 24h-OL im grünen Herzen Deutschlands zu wagen. Wenn aber der USV Jena wieder einmal ruft, dann kommen sie alle – selbst die vermeintlich bereits inaktiv geglaubten OLer (wie z.B. 24er-Fan Martin Zippel) oder die weit in andere Länder davongezogenen (wie z.B. Sandra Karnagel, die für den 24er extra aus der Schweiz nach Thüringen kam). Denn sind wir mal ehrlich: Man kann ja nie wissen, wann diese Veranstaltung das vielleicht letzte Mal stattfindet...

Möglicherweise lässt sich die Rekordzahl von insgesamt 183 gemeldeten Staffeln (nochmal 13 mehr als im Jahr 2022!) aber auch damit erklären, dass besonders viele in diesem Jahr Zeuge eines großartigen Jubiläums werden wollten. 2024 jährte sich der 24h-OL zum 24. Mal und es war zu erwarten, dass der USV Jena für dieses Event Außerordentliches geplant hatte.

Und Außerordentliches brachte das Wochenende mit sich! Schon der Start war ein Ereignis für sich – und zwar sowohl für die Läufer als auch für die Zuschauer. So waren die ersten anzulaufenden Posten in unmittelbarer WKZ-Nähe verstreut, wodurch die Startläufer im wahrsten Sinne des Wortes für die Zuschauer zum Greifen nah waren. Auch ich war Startläuferin und fand es gleichzeitig grandios und anspruchsvoll, durch das Läufer-/Zuschauer-Gewusel zu sprinten und dabei die Konzentration aufrecht zu halten. Susann, denk daran, die Posten-Codes checken, sagte ich mir selbst wie einen Sermon immer wieder auf, angefeuert von bekannten Stimmen, die direkt neben mir ganz laut meinen Namen riefen. Da fühlt man sich direkt wie ein Star – und das obwohl ich das Wahnsinns-Tempo der führenden Teams sehr schnell nicht mehr mitgehen konnte. Als Sichtposten diente übrigens „Klaus‘ Traktor“, der allein für die Startbahn auf das Feld gefahren wurde und auf der OL-Karte sogar sein eigenes Kartensymbol erhielt. Was für ein Auftakt in ein spannendes Wochenende!

Nach der Startbahn wurden die Teams auf die sogenannten Themenbahnen geschickt. Diese waren nicht nur auf der aktuellen Karte, sondern für die besonders Motivierten auch auf älteren Kartendarstellungen gedruckt und gewährten so einen Einblick in die Grundlagen zur Erstellung von OL-Karten. Da lohnt sich das Kartenstudium nach dem Lauf also gleich doppelt! Den Themenbahnen folgten die „normalen“ Tag- und Nachtbahnen. Hier konnten die Staffeln aus einem Portfolio von zahlreichen (für die 24h-Staffel insgesamt 33) abwechslungsreichen und anspruchsvollen Bahnen wählen. Und damit zwischendurch auch keine Langeweile aufkommen konnte, hatte der USV Jena das Triple-Jubiläum zum Anlass genommen, ein Quiz mit zahlreichen Fragen zur Geschichte des 24h-OLs vorzubereiten. Auch wenn unser Team viele Fragen von dem Quiz nicht beantworten konnte, war es eine schöne Gelegenheit, die vergangenen Veranstaltungen nochmal Revue passieren zu lassen.

Auch daneben boten viele Angebote reichlich Abwechslung. Unter anderem dienten ein Kleidertausch, der OL-Shop Conrad, der legendäre Eierkuchenstand, das reichhaltige Essensangebot vom Karolinenhof, die Feuerschale in den Nachtstunden und natürlich das Beobachten der ein- und auslaufenden Läufer dem Zeitvertreib. So überrascht es nicht, dass die Zeit gefühlt sehr schnell verging – und selbst in der Nacht die Wartezeiten sehr kurz(weilig) waren (die Schlafenszeiten sind es ja sowieso...). Am Sonntagmorgen, 08:15, schickte unser Team „Wir auch“ seine letzte Läuferin auf die letzte Bahn. Am Ende hatten wir 28 Bahnen geschafft, von denen 27 in die Wertung eingegangen sind. Mit einem verletzungsbedingten Ausfall sind wir sehr stolz auf diese Leistung.

Auch alle anderen aus unserem Verein können auf ihre Leistung sehr stolz sein! Insgesamt sieben Robotroner sind in einer 24h-Staffel mitgelaufen. Franz hat mit seiner Staffel „Dreggsch im Schlafsack“ sogar 37 Bahnen und es damit bis auf den dritten Platz geschafft. Lone lief mit ihrer 12h-Staffel „a-lone in front” sogar auf Platz 1. Marek, Lennart und Anna folgten mit ihrer 12h-Staffel „EnteNuii“ auf Platz 2. Unsere vier jüngsten Starter, die im 6h-Battle an den Start gingen, erliefen sich mit Berliner Unterstützung in ihrer Staffel „Um drei gibt‘s Eierkuchen“ den dritten Platz und bekamen zur Belohnung Punkt 15 Uhr sogar ihre wohlverdienten Eierkuchen geschenkt. Die wohl außergewöhnlichste Belohnung erhielten aber die Sieger der 24h-Staffel, denen im Rahmen der Siegerehrung die Ehre zuteil wurde, dem in der Nacht vom 24h-OL geborenen Kuhkalb einen Namen zu geben. „Alma“ erhielt so direkt ihre OL-Taufe und wurde – ohne sich dessen bewusst zu sein – Teil der 24h-OL-Historie.

Ein großer Dank für dieses außerordentliche Event geht an den USV Jena, der nicht nur mit dem Druck von 6.000 Karten wieder Großartiges geleistet hat! Und wenn auch die Funkposten nicht immer funktioniert haben wie sie sollten, so hat vielleicht gerade dies auch die Läufer wieder näher zusammengebracht – war man doch quasi „gezwungen“, direkt am Ziel zu stehen und nach seinem Wechselläufer Ausschau zu halten. Und lieber USV Jena – das perfekte Wetter rechne ich Euch ebenfalls an!

Daher: Vielleicht bis zum nächsten Mal?

[Fotos von Martin Zippel, Henry Jahn, Steffi Grünig] 

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Artikel aus 2013